Privatleben und Social Media: Das perfekte Match
Die sozialen Medien verändern sich. Die User wollen keine werblichen Beiträge, sondern persönliche Geschichten. Nun stellt sich für Unternehmen die Frage, wie sie Privatleben und Social Media unter einen Hut bringen sollen. Aus guten Gründen beginnen immer mehr Menschen, auch auf ihren sozialen Netzwerken Berufliches und Privates zu trennen. Ich verrate Dir, wie Du die User mit Deinem privaten Storytelling bekommst, ohne zu viel von Dir preiszugeben.

Wie viel Privatleben muss ich auf Social Media zeigen?
Das Wichtigste zuerst: Du. Musst. Gar nichts.
Die Entscheidung, private Inhalte auf sozialen Kanälen wie Instagram, Facebook, LinkedIn und Co. zu teilen sollte mit großer Verantwortung getroffen werden. Meist betreffen Bilder aus dem gemeinsamen Garten nicht nur Dich, sondern auch nahe Angehörige und Deine Familie. Mein großes Anliegen: teile keine Kinderfotos auf Social Media. Auch, wenn es noch so verlockend ist (und ja, es rankt wie nichts anderes, die glückliche Mama mit ihrem Kind zu sehen): kein Unternehmen der Welt ist es Wert, dass Du Dein Kind der breiten Öffentlichkeit preisgibst. Auch wenn Du es vergessen haben solltest: Das Internet vergisst NIE!
Doch schluss mit dem erhobenen Zeigefinger, das war lediglich meine persönliche Meinung. Wenn Du durch meine sozialen Kanäle scrollst, besonders Instagram (JoJonson1988) wirst Du vielleicht denken: „Wow, die teilt ALLES mit der Welt. Also das will ich nicht“
Der Schein trügt. Ich teile gerade mal 10 Prozent meines Privatlebens mit der Öffentlichkeit. Warum es dennoch so nah und authentisch wirkt, erkläre ich Dir gleich.
Warum teilen Menschen ihr Leben im Internet?
Für viele bleibt diese Frage ein unlösbares Mysterium. Ein Großteil der Menschen, die ihr Leben im Internet teilt, könnte sie vermutlich selbst nicht beanworten. Hier sind die Top 6 Gründe, warum Menschen ihr Leben auf Social Media teilen:
- Geltungsbedürfnis: der neue Job, eine schulische Meisterleistung oder der erste Preis bei einem Wettbewerb – Wir wollen Erfolge feiern und möglichst viele Menschen sollen sie sehen. Das ist ein ganz normales Bedürfnis. Gefährlich wird es nur, wenn es zur Sucht wird.
- Selbstverwirklichung: Autoren, Fotografen und andere Künstler nutzen das Internet, um ihre Kunst der breiten Masse zur Schau zu stellen. Das ist eine wunderbare Möglichkeit, die junge Generation empfänglicher für Kultur zu machen
- Soziale Verbindungen: Heutzutage sind die Sozialen Medien die Hauptplattform für neue und alte Beziehungen. Hier finden sich längst vergessene Klassenkameraden oder neue Liebesbeziehungen.
- Mitteilungsbedürfnis: Menschen wollen ihre persönliche Geschichte erzählen und andere erreichen, die vielleicht Gleiches erlebt haben. Durch Social Media ist das heute so einfach wie noch nie
- Karrierechancen: Nicht nur Portale wie Linkedin und Xing geben hervorragende Möglichkeiten, von Unternehmen und Headhuntern gefunden zu werden. Auch Jobplattformen wie Junico vermitteln besonders Freiberuflern und kleinen Unternehmen das perfekte Match.
- Marketing: Last but not least – das Marketing. Social Media ist die günstigste und effektivste Art, gutes Marketing zu betreiben. Wenn man versteht, wie.
Du siehst: es gibt durchaus gute Gründe, sein Privatleben auf Social Media zu teilen. Wenn wir aus dem privaten Bereich herausgehen und die Chancen für Unternehmen mit einem guten Social-Media-Auftritt näher betrachten, wirst Du schnell überzeugt sein, dass es sich lohnt, etwas Privates auf Social Media zu teilen.
Welche Menschen posten viel?
Einfach erklärt: Menschen, die etwas zu sagen haben. Was nicht immer heißen muss, dass dies Mehrwert für den Leser gibt. Viele Menschen nutzen Social Media als Plattform, ihren Frust zu entladen. Prüfe daher genau, mit wem Du Dich vernetzt, um negativen Content von Deinem Profil fernzuhalten. Dies ist die Grundregel für eine Shitstorm-Prophylaxe.
Zu den Menschen, die viel auf Social Media posten gehören aber vor allem auch Content Creator und Influencer, die ihr Handwerk verstehen. Social Media lebt von Quantität und Qualität. Wer hohes Engagement erzielen und behalten will, muss regelmäßig (mindestens 2 bis 3 mal pro Woche) wertigen Content mit Mehrwert für den User auf all (!!) seinen sozialen Netzwerken posten. Hier ist es wichtig, nicht nur lustlos Beiträge zu schreiben, sondern bewusst Unique Content zu erstellen, der aktuell ist und die Leser aktiviert.
Social Media und die Privatsphäre: Ein Balanceakt im digitalen Zeitalter
Die richtige Balance zwischen Privatleben und Social Media macht nicht nur den Erfolg Deiner Posts aus, sondern entscheidet darüber, ob Du dich mit den geteilten Inhalten wohlfühlst. Wichtig ist, einen Bezug zu Deiner Zielgruppe und Deinem Unternehmen mit den privaten Inhalten herzustellen. Das kann ein Foto sein, wie Du in Deinem Garten am Laptop sitzt und arbeitest oder ein Post über das Produkt eines Kunden, welches Du voller Überzeugung auch privat nutzt. Vielleicht sind gute Geschäftskontakte sogar zu Freunden geworden? Solche und ähnliche Inhalte kannst du gefahrlos teilen. Sie vermitteln Einblicke in Deine private Welt, ohne zu viel preiszugeben und stellen wertigen Bezug zu Deinem Unternehmen her.
Es ist nicht einfach, die Balance zu halten. Social Media nimmt in unserem Privatleben schon (zu) viel Raum ein. Instagram, LinkedIn, Whatsapp und Co können wahre Zeit -und Kraftrüber sein. Setze Deine Prioriäten richtig, indem Du dir feste Zeiten für Social Media einplanste und das Handy den Rest des Tages weg legst. So arbeitest Du nicht nur effektiver, sondern bist im Feierabend voll und ganz bei Kind und Kegel.

Wie beeinflusst Social Media das Leben?
Wofür Social Media im Privatleben genutzt wird, haben wir schon besprochen. Doch wie sieht es mit dem beruhflichen Kontext aus? Wie wichtig ist es wirklich, auf Social Media vertreten zu sein?
Als zertifizierte Social Media Managerin kann ich meine Hand dafür ins Feuer legen, dass sich Social Media für jedes Unternehmen lohnt – egal, welche Branche. Selbst, wenn Dir die Kunden noch die Bude einrennen, spätestens bei der ersten Flaute wirst Du einen Versuch in den sozialen Netzwerken wagen – doch dann kann es schon zu spät sein, denn:
Social Media will gelernt sein. Und es kostet Zeit. Social Media funktioniert nicht von heute auf Morgen. Viel mehr ist es – genau wie SEO – ein ständiges sich ausprobieren und neu erfinden. Das Anlegen eines Profils auf Instagram, LinkedIn und Co sowie die Vernetzung mit den ersten Multiplikatoren, die Deine Zielgruppe ansprechen kostet nicht nur Zeit, sondern manchmal viel Überwindung.
Zuerst muss eine Contentstrategie für den jeweiligen Kanal ausgearbeitet werden. Erst dann kann ein Redaktionsplan erstellt und erste Inhalte recherchiert werden. Doch wie funktioniert das denn nun mit dem Privatleben und Social Media?
So setzt Du dein Privatleben gekonnt auf Social Media in Szene
Reißerische Überschriften funktionieren, denn genauso soll es ja nicht sein. Viel mehr sollst Du die 10 Prozent Deines Privatlebens entdecken, die Du auf Social Media teilen willst und die Bezug zu Deinem Unternehmen herstellen. Wenn du Pflegeprodukt verkaufst, kannst du Einblicke in Deine tägliche Pflegeroutine geben. Du betreibst einen Gartenshop? Dann poste Fotos von Dir bei der Gartenarbeit… ich denke, die Beispiele zeigen ganz gut, worauf ich hinaus will.
Wichtig ist einfach, auf Social Media authentisch zu sein, ohne sein ganzes Privatleben nach außen zu kehren. Hoch professionelle Buisnessfotos allein und werbliche Beiträge, wie toll Deine Produkte sind, schrecken Deine Zielgruppe ab oder langweilen sie im schlimmsten Fall zu Tode. Produziere Content, den Du als User selbst sehen willst. Du willst dich unterhalten und verstanden fühlen und im besten Falle gehst Du nach dem Lesen etwas schlauer in den Tag als zuvor.
Hier sind meine Geheimtipps, wie Du Dein Privatleben auf Social Media einbringen kannst:
- teile Fotos aus dem Urlaub als wertige „Workation“
- gib Einblick in deine tägliche Arbeitsroutine
- teile deine Erfahrungen im Umgang mit Kunden
- poste Bilder von privaten Treffen mit Mitbewerbern, Kunden und Kollegen
- teile Fotos von Betriebsausflügen und Weihnachtsfeiern
Es ist alles erlaubt, was Spaß macht und Mehrwert bietet. Zwinge dich nicht, private Inhalte oder Fotos von dir zu posten, wenn es dir gar nicht entspricht. Es gibt genügend wertigen Content, der personalisiert aufgearbeitet werden kann. Und wenn alles nichts nützt, kannst du ja immer noch die Expertin fragen 😉